tweet des Tages – mit @p_humm

twitter_philipp_hummelZugegeben: Der tweet, den ich heute vorstellen möchte, ist ein paar Tage alt.Aber es wird morgen oder übermorgen vermutlich wohl die nächste Angriffswelle von Big GREEN gegen das Totalherbizid Glyphosat geben. Mit diesen Angriffen gegen den umstrittenen Wirkstoff wird leider auch gleichzeitig die Unabhängigkeit und Seriösität des Bundesinstitutes für Risikotwitter_logobewertung (BfR) in Frage gestellt. Dabei ist die Unabhängigkeit des BfR unheimlich wichtig. Das hat die ehemalige Landwirtschaftsministerin Renate Künast vor 13 Jahren bei der Gründung des Institutes auch so gesehen:

Renate Künast im Mai 2003: "...es ist keinen anderen Kriterien außer denen der Wissenschaft verpflichtet. Und es ist als eigenständige Anstalt des öffentlichen Rechts organisatorisch und finanziell unabhängig."
Renate Künast im Mai 2003: “Die Glaubwürdigkeit des BfR basiert auf seiner Unabhängigkeit …Es ist keinen anderen Kriterien außer denen der Wissenschaft verpflichtet. Und es ist als eigenständige Anstalt des öffentlichen Rechts organisatorisch und finanziell unabhängig.”

Doch leider sind es heute vorwiegend Politiker aus den Reihen der Grünen, die -neben die üblichen verdächtigen NGOs- die Unabhängigkeit des BfR stark in Zweifel ziehen. Unglücklicherweise stimmt auch Renate Künast in dem Kritiker-Chor, der von Politikern wie Harald Ebner(MdB), Martin Häusling(MdEP) und Peter Meiwald (MdB) angeführt wird, ein und versäumt es, ihre Kollegen in die Schranken zu weisen. Sie müsste es eigentlich besser wissen…
Bei twitter fasst der freie Wissenschaftsjournalist Philipp Hummel eine Twitter-Unterhaltung zwischen mir und Frau Künast so zusammen:philipp_hummel_twitter_kuenast_glyphosat_bfrNun, jeder kann die Unterhaltung noch einmal genauer nach verfolgen und sich seine eigenen Gedanken machen. Aber von Respekt vor der Unabhängigkeit des Institutes kann doch eigentlich keine Rede mehr sein, oder?

4 comments Add yours
  1. Hallo Herr Hummel,
    wie bewerten Sie denn die 96 Wissenschaftler, die im November 2015 einenen offenen Brief geschrieben haben ? Waren das ideologische Beiträge oder wissenschaftliche?

    1. Hallo Herr Meyer,

      Danke für die Frage. Das Problem mit diesem offenen Brief ist folgendes: Der Initiator des Briefes, Christopher Portier, ist einerseits seit Jahren in der Anti-Pestizid-Bewegung aktiv, bei einer Gruppe namens Environment Defense Fund. Zweitens, und das ist noch wesentlich problematischer, war Portier selbst als “eingeladener Experte” an der Glyphosat-Monografie des IARC beteiligt, wie man hier und in den tweets darunter sehen kann https://twitter.com/p_humm/status/671274350788648960

      Mich wundert es wenig, dass ein Forscher eine Studie verteidigt, an der er selbst beteiligt war. Ob man bei dieser Konstellation noch von unabhängigen renommierten Wissenschaftlern sprechen kann, halte ich für zweifelhaft. Warum das in der Zeit und der Süddeutschen nicht transparent gemacht wird, wäre die nächste Frage. Mehr dazu hier, ohne Anspruch darauf, dass ich alles geprüft habe. Aber es ist ein interessanter Rechercheansatz: https://risk-monger.blogactiv.eu/2015/03/31/iarcs-glyphosate-publication-another-organisation-captured-by-ngo-activist-shills/

      1. Da haben Sie wohl recht. Die Lobbyarbeit und Auftragsgutachten sind elementarer Bestandteil der Pestizidgegner , aber auch der Pestizidhersteller. Bei der Liste der Unterzeichnenden waren auch andere Wissenschaftler, die an einem wissenschaftlichen Diskurs interessiert sind. Und die aktuelle Diskussion um Resistenzen zeigt ja auch wieder dringenden Handlungsbedarf. Scheinbar läuft nicht alles nach Plan oder wie beabsichtig.

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