Bauern wollen Grüne nicht

Landvolk-Forderungen an Bund und Land – „Brauchen Verlässlichkeit“

Logo der Landvölker aus Emsland, Cloppenburg und OldenburgCloppenburg (PM). Das Landvolk im Nordwesten Niedersachsens appelliert an die CDU als stärkste Fraktion im Bundestag, bei den Koalitionsgesprächen zur Bildung der künftigen Bundesregierung die „aktuellen Kernthemen der Landwirtschaft nicht auf dem Altar der politischen Verhandlungen zu opfern“. Die Union müsse die wichtigen Zukunftsfragen der Agrarbranche selber mit Inhalten füllen und dürfe dieses Feld nicht den Bündnis-Grünen überlassen, sagte der Vorsitzende des Kreislandvolkverbandes Cloppenburg, Hubertus Berges.

große Stammwählerschaft der CDU im ländlichen Raum

In einer gemeinsamen Erklärung mit den Landvolkverbänden aus Oldenburg, dem Emsland und der Grafschaft Bentheim warnt Berges davor, die Agrarthemen in den Koalitionsverhandlungen zu zerreiben. Hubertus Berges: „Die Union sollte auf ihre angestammte Wählerschaft Rücksicht nehmen. Die ist besonders groß in den ländlichen Regionen des Landes.

Düngeverordnung ist Wahlkampfthema

Die Landwirtschaft habe generell schon mit vielen Problemen zu kämpfen, die politische Ursachen hätten. Da sei ein Bundeslandwirtschaftsminister aus den Reihen der Grünen durchaus verzichtbar. Berges: „Wohin das führen kann, sehen wir gerade im Bundesrat, wo die Grünen die neue Düngeverordnung zu Wahlkampfzwecken missbraucht haben.“ Das habe zu eine rechtsfreien Situation geführt, da die Ausgestaltung der Verordnung
nicht erfolgt sei. Berges: „Die Strafen bei Verstößen gegen die Düngeverordnung stehen schon fest, aber der Landwirt weiß noch gar nicht, was eine Strafe eigentlich auslöst.“

Verlässliches politisches Handeln ist nötig

Verlässliches politisches Handeln sehe jedenfalls anders aus, kritisierte Berges. Mit Blick auf die Landtagswahlen am 15. Oktober 2017 in Niedersachsen erklärten die Landvolkverbände, Niedersachsen dürfe nicht zu einem politischen Experimentierfeld verkommen. Von der SPD und Ministerpräsident Stephan Weil erwarte die Landwirtschaft eine „deutliche Absage“ an eine mögliche Regierungsbeteiligung der Partei „Die Linke“,
der ein Wiedereinzug in den niedersächsischen Landtag vorhergesagt wird. Es habe auch etwas mit Verlässlichkeit zu tun, wenn der Regierungschef trotz drohender Stimmenverluste bei der Landtagswahl „klare Kante“ zeige und einer rot-rot-grünen Koalition die Zustimmung verweigere. Berges: „Ich kann nur an Weil appellieren, dieser Versuchung zu widerstehen.

Rückfragen an Heinz-Josef Laing (Tel. 0176-34076775)


Anmerkung:

Dass die Bauern keinen grünen Landwirtschaftsminister wollen, kann man auch am Wahlergebnis ablesen. In dieser Berufsgruppe erhielten die Grünen ledeglich 5% der Stimmen.

Grafik zum Wahlergebnis. Landwirte wählten zu 61% CDU, 5% SPD, 5% Grüne, 4% Linke, 14% FDP und 8% AfD
Wahlergebnis nach Berufsgruppen
8 comments Add yours
  1. Gerade im Raum Cloppenburg hat die CDU überproportional viele Stimmen verloren. Vielleicht auch Ausdruck des Ärgers über einen CSU-Landwirtschaftsminister, der vier Jahre lang für Stillstand gesorgt hat, während die Probleme weiter gewachsen sind? Unabhängig davon, was sich Hubertus Berges wünscht, werden die Koalitionsverhandlungen von der CDU ohne Rücksicht auf die Bauernverbands-Klientel geführt werden, siehe Schleswig-Holstein. Und andere bringen sich schon mal in Position:

    Osnabrück. Wer könnte Bundeslandwirtschaftsminister bei einer Jamaika-Koalition aus Union, FDP und Grünen werden? Landesagrarminister Christian Meyer würde das sicherlich auch gut machen, sagt Niedersachsens Grünen-Fraktionschefin Anja Piel.

    Niedersachsens Grünen-Fraktionschefin Anja Piel könnte sich Landesagrarminister Christian Meyer auch in der Rolle des Bundeslandwirtschaftsministers vorstellen. In einem Gespräch mit unserer Redaktion sagte Piel: „Mein persönlicher Wunsch ist, dass uns Christian Meyer als Agrar- und Verbraucherschutzminister in Niedersachsen erhalten bleibt. Wenn er aber in Berlin seinen Hut in den Ring wirft, wird er sicherlich auch das gut machen.“

    Hier der link zum ganzen NOZ-Artikel:

    https://www.noz.de/deutschland-welt/politik/artikel/957669/christian-meyer-als-bundeslandwirtschaftsminister

  2. AfD und Grüne zusammen 13% bei den Bauern finde ich trotzdem befremdlich. Bei AfD kann es zum Teil Protest gewesen sein, aber wie die 5% Grünen in einer Branche zusammen kommt, die sich der Umwelt verpflichtet fühlt, und fühlen sollte, kann ich mir nur schwer vorstellen.

    1. Mangel an Phantasie, bzw. Unfähigkeit, andere Standpunkte als den eigenen gelten zu lassen. Vorsicht, so gerät man schnell ins gesellschaftliche Abseits!

  3. Wenn Herr Berges mal über die engen Grenzen seiner Heimat und Wohlfühlblase blicken würde ,könnte auch er feststellen ,.daß die Landwirte nicht die gesellschaftliche Elite sind ,sondern auch nur ein Berufsstand oder eine Bevölkerungsgruppe von vielen,denen Teilhabe an politischen Entscheidungen zusteht.

  4. Egal wer an der Regierung bisher war, das Bauern- und Artensterben ist weitergegangen. Und im wesentlichen waren das immer CDU und SPD. Wenn die Landwirte CDU wollen dann nur weiter so. Nur die dümmsten Kälber wählen ihren Metzger selber, lautet ein altes Sprichwort. Wir geben fast 40% der EU-Gelder (auch meine Steuergelder) für einen sehr kleinen Berufszweig aus, der für weit über 50% des Artensterbens verantwortlich ist.
    Ich finde wir sollten diese wahllosen Subventionen endlich stoppen und die Landwirtschaft nur noch für Leistungen bezahlen die der Allgemeinheit zu Gute kommen.

  5. Umfrage Topagrar:

    Frage der Woche

    Vielen Dank für Ihre Teilnahme

    Wenn es zu einer Jamaika-Koalition kommt, wer soll dann den Landwirtschaftsminister stellen?

    Die CDU (25 %)

    Die CSU (22 %)

    Die FDP (21 %)

    Die Grünen (29 %)

    Weiß nicht (2 %)

    3804 Teilnehmer

    Topagrar.com – Lesen Sie mehr auf: https://www.topagrar.com/

    So eindeutig ist dass Ergebnis nicht!

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