rant_ranten

Das nominierte Verb ranten und sein nominales Pendant, der Rant, bezeichnen Vorgang bzw. Ausführung eines emotionalen Dammbruchs (vor allem im Netz) über große und kleine Aufreger, der vor allem von Wut– und Frustelementen charakterisiert ist. Im Gegensatz zum Shitstorm erfolgt ein Rant aber auf der individuellen Ebene, obwohl er bei gesellschaftsrelevanten Themen natürlich in einem Shitstorm enden kann oder aus ihm abgeleitet wird. Ein Rant ist quasi die (elektronisch) verschriftliche Version der Wutrede.

Auslöser von Rants können einerseits aus Langeweile oder persönlichem Frust aufgebauschte, inhaltlichsleere Beschwerden über Paketstationen oder Paris sein. Andererseits spielen vor allem emotional aufgeladene, aber sachlich begründete Kommentare zu gesellschaftlich hochrelevanten Themen eine große Rolle – Diskriminierung, Alternativmedizin, Drosselkom-Flatrates, Leistungsschutzrecht oder StreetView. Auf der einen Seite also die zeitlich und thematisch begrenzte Nicklichkeiten, auf der anderen große Netzthemen. Und alles mit einer gehörigen Portion Frust — einmal queer durch die Netzpsychologie eben.

Ins Englische entlehnt wurde rant im frühen 17. Jahrhundert aus dem Niederländischen. Schon Rant-Experte Hamlet wusste: „I’ll rant as well as thou!“ (Hamlet, V.1). Und abgesehen von ein paar marginaleren Schattierungen und Kontexten ist die heutige gängigste Bedeutung

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