Nistkästen für den Turmfalken in Messingen errichtet
Messingen (pm). Naturschutz und Landwirtschaft muss kein Widerspruch sein. Das zeigt das neu aufgelegte Projekt des Naturschutzbundes (NABU) Emsland zusammen mit den hiesigen Landwirten und Jägern. Gefördert wird das Projekt von der Naturschutzstiftung Emsland.
30 neue Nistkästen
Insgesamt sollen 30 Nistkästen für Turmfalken in der Region aufgehängt werden. 15 davon gehen an emsländische Landwirte und wiederum 15 Stück werden durch die Jägerschaft verteilt. Auf dem Hof von Johannes und Karin Krane wurde Anfang April einer der Nistkästen für Turmfalken aufgehängt.
In Messingen hängen bereits vier Kästen aus dem Naturschutz-Projekt. „Wir machen mit, weil wir viel für Tiere übrig haben. Bei uns auf dem Hof nisten schon sehr viele verschiedene Vogelarten, wie z.B. die Schleiereule im Scheunendach. Die ganze Familie beobachtet jedes Frühjahr gespannt, wer wieder in die Höhlen und Kästen einzieht“, bekräftigt Johannes Krane sein Engagement für den Vogelschutz.
Laut Thomas Weber, erster Vorsitzender des NABU Kreisvereins Emsland-Süd, seien die Turmfalken keine Nestbauer, sondern die Vogelart bevorzuge es in hohlen Bäumen, Türmen oder Steinbrüchen zu nisten. „Genau darum haben wir das Projekt ins Leben gerufen. Wir möchten den Turmfalken, der auch gerne Rüttelfalke genannt wird, bei der Nistplatz-Suche unterstützen“, so Weber weiter. Der Turmfalke ernährt sich hauptsächlich von Feld-und Erdmäusen.
Beim Aufhängen eines Nistkastens gibt es Einiges zu beachten: So sollten die Kästen nicht in die Hauptwitterungsrichtung zeigen und auch nicht zu viel Sonne ab bekommen. Teilweise Schatten ist optimal für die Bewohner des Nistkastens. Ebenfalls ein freier Anflug des Kastens sollte gewährleistet sein. Landwirte, die dieses Projekt unterstützen möchten, können sich bei Thomas Weber unter der Telefonnummer 05977-1597 oder via E-Mail unter tomwebbird@aol.com melden.
Es wirkt in den Landwirtschafts- und Jägermedien immer so, als könnten Landwirte und Jäger gegenüber Nabu-Menschen aus ihrer Schmollecke nicht herauskommen. 😉 Gilt vielleicht auch umgekehrt, weiß ich aber nicht. Um so besser, wenn es im richtigen Leben nicht so ist.
Da gibt es sicherlich auch solche und solche auf beiden Seiten. Ich empfehle den Bauern, vor Ort das Gespräch zu suchen. Den Leuten vor Ort geht es in erster Linie darum, etwas für die Natur zu tun. Je weiter oben die Ansprechpartner sind, desto schwieriger wird es mit dem Dialog. Da steht eine Kampagne im Vordergrund, die Ideologie.
Aber es gibt leider auch regelrechte Hetzer vor Ort (nicht bei mir in der Umgebung), diese warten regelrecht auf Fehler und bringen diese zur Anzeige etc. – in einem solchen Klima dürfte es schwierig werden für gemeinsame Projekte.
Bei ca 180000 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche ist da aber noch viel Raum für Zusammenarbeit.
In Papenburg wird doch jetzt ein Strategiepapier zur Landwirtschaft von Umweltverbänden zur Diskussion gestellt .
Das wäre doch mal ein Thema hier.
Das hört sich in der Tat sehr interessant an.