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(Stand 10.4.2018)
Der Bestand an Turmfalken war in Mitteleuropa über viele Jahrzehnte weitgehend stabil. Nur nach sehr kalten Wintern oder schlechten Mäusejahren kam es kurzzeitig zu Bestandseinbußen, die aber gewöhnlich schnell wieder ausgeglichen wurden. Zu erheblichen Bestandsrückgängen kam es in weiten Teilen Mitteleuropas ab den 1960er Jahren. Die größten Rückgänge und die niedrigste Brutdichte waren dabei in intensiv bewirtschafteten und ausgeräumten Kulturlandschaften zu verzeichnen. Der Tiefstand des Bestandes war Mitte bis Ende der 1980er Jahre zu verzeichnen. Infolge einer Reihe warmer und trockener Sommer sowie bestandsstützender Maßnahmen wie der Ausbringung von Nistkästen und des Rückgangs des Pestizideinsatzes kam es wieder zu deutlichen Erholungen.
Für Deutschland wurde der Bestand zu Beginn des 21. Jahrhunderts auf 42.000 bis 68.000 Paare geschätzt. Damit ist Deutschland das mitteleuropäische Land, das den höchsten Bestand aufweist. In Österreich brüten zwischen 5.000 und 10.000 Paare, in der Schweiz kommen zwischen 3.000 und 5.000 Brutpaare vor. Für den weltweiten Bestand gibt es keine gesicherten Angaben, die IUCN gibt als groben Schätzwert etwa 5 Millionen Individuen an. Weltweit gilt die Art laut IUCN als ungefährdet. Allerdings steht sie in Deutschland seit 2015 auf der Vorwarnliste der Roten Liste. Der Turmfalke war in Deutschland und Österreich „Vogel des Jahres 2007“.