Biogasanlage in Freren – Bardel 2

gers-grap.jpg Nach der sehr gut besuchten Informationsveranstaltung im Saal Lüns (Bericht hier im Blog), bei der alle 120 anwesenden Landwirte offensichtlich gegen die Errichtung der riesigen abfallwirtschaftlichen Biogasanlage waren, gaben die Betreiber in einem weiteren Gespräch weitere Details über das geplante Konzept bekannt. Mit diesen zusätzlichen neuen Informationen ausgestattet hat der Bioenergieexperte der Landwirtschaftskammer Niedersachsen Christoph Gers-Grapperhaus im Auftrag des Landvolk Lingen ein Gutachten (fachliche Stellungnahme) verfasst. Darauf aufbauend hat das Landvolk Lingen eine ablehnende Stellungnahme verfasst und der Verwaltung der Samtgemeinde Freren übermittelt.

Die landwirtschaftlichen Ortsvereine in der SG Freren sind geschlossen gegen eine weitere Planung der Biogasanlage im Bardel und haben den Ratsvertretern des Samtgemeinderates und des Stadtrates Freren diese beiden Stellungnahmen persönlich überreicht. Soweit ich gehört und selber erlebt habe, sind unsere Volksvertreter dankbar gewesen für unsere neue Betrachtungsperspektive durch das von uns in Auftrag gegebene unabhängige Gutachten der LWK Niedersachsen.

Auch wenn der Betreiber und die Verwaltung den landwirtschaftlichen Vertretern scheibchen-weise immer wieder neue Informationen zukommen ließ (z.B. sollen plötzlich weitere 49,5t Inputstoffe in die Anlage gefahren werden, die besonders überwachungspflichtig sind- das wurde vorher wiederholt explizit in Präsentationen ausgeschlossen!), sind die wichtigsten Bedenken noch lange nicht behoben:

  1. Das Konzept des Anlagenbetreibers ist nicht plausibel und sollte gegebenenfalls von einem weiteren unabhängigen Gutachter bewertet werden!
  2. Es sollen nun doch landwirtschaftliche Produkte zum Einsatz kommen.
  3. Es gibt zur Zeit keine funktionierende Gärrestaufbereitung im Dauereinsatz, wie sie im Bardel zum Einsatz kommen soll. Deshalb wird befürchtet, dass eine Entsorgung über die Ackerflächen in und um die Samtgemeinde Freren herum erfolgen wird- mit den katastrophalen Folgen für die heimische, bäuerlich strukturierte Veredlungswirtschaft!

Fazit:

Es ist eine riesige Biogasanlage geplant, die fast 10x so groß sein wird, wie herkömmliche 500er NaWaRo-Biogasanlagen. Dieses Projekt hat keinerlei Referenzen, es hat einen eindeutigen Pilot-Charakter und birgt für die Landwirtschaft unzählige Risiken und Unwägbarkeiten, die es meiner Meinung nach nicht erlauben, guten Gewissens für diese Anlage zu stimmen!

 

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