Am 13.7.2021 haben wir Agrarblogger an vier Teilnehmer der Zukunftskommission Landwirtschaft (DBV, DLG, DRV, BDL) einen offenen Brief geschickt und um Antwort auf einige Fragen gebeten. Der offene Brief ist hier nachzulesen:
ZOOM-Konferenz
Am 21.7. fand eine Zoomkonferenz statt, an der die Vertreter der oben genannten Organisationen zwei Stunden lang mit uns diskutiert haben. Die Stimmung war sehr gereizt, und nicht selten wurde es auch sehr laut. Unsere Intention war, eine Erklärung dafür zu bekommen, warum das Ergebnis der Zukunftskommission für uns Landwirte einen Fortschritt, besser noch, einen Gewinn darstellt. Von den handelnden Personen wurde unser Brief aber als Kritik an ihrer Arbeit verstanden und entsprechend dünnhäutig waren dann die Reaktionen. Wir versuchten klar zu machen, dass unser Unverständnis auch bei vielen anderen Landwirten vorherrscht, und dass es ja im Sinne aller wäre, dieses Unverständnis in Verständnis (und Zustimmung) umzuwandeln. Nach einiger Zeit wurde wohl allen Beteiligten klar, dass es einer besseren Kommunikation bedarf, um die Vorteile und den Nutzen der Zukunftskommission in die breite Landwirtschaft zu tragen.
Den beteiligten landwirtschaftlich geprägten Verbänden gelingt es überhaupt nicht, die positiven Aspekte des Abschlussberichtes an die Mitglieder zu verkaufen. Der „Spin“ (die Auslegung) des Papiers, den die beteiligten Umwelt-NGOs in die Öffentlichkeit getragen haben, dominiert und lässt viele Praktiker an ihren Zukunftsaussichten zweifeln. Wenn je ein positives Signal, eine gewisse Aufbruchstimmung in der Landwirtschaft erzeugt werden sollte, dann ist dieses wohl deftig gescheitert. Im Gegenteil: Der Bericht postuliert die Notwendigkeit einer Transformation mit unvermeidlichen Kostensteigerungen für die Verbraucher. Es bleibt völlig offen, wie eine solche Vision in einem europäischen Binnenmarkt umzusetzen ist und ob der Handel sowie die Konsumenten das so mittragen würden. Und wenn nicht – greifen wir dann auf Planwirtschaft zurück? Inwieweit dieses Papier nach der Bundestagswahl Verwendung findet, bleibt abzuwarten.
In der Zwischenzeit haben wir zwei Papiere mit Erläuterungen erhalten, die darstellen, warum die ZKL für die Landwirtschaft ein sinnvolles Ergebnis gebracht hat.
Hier das Papier des DBV, dass am 6.7.2021 erstellt wurde, uns aber bisher nicht aufgefallen war:
Wir Agrarblogger sind alle Mitglieder des DBV. Wenn uns ein solch nützliches Papier nicht auffällt, so kann es ja durchaus sein, dass dies anderen Mitgliedern auch so geht.
Die Erläuterungen der DLG findet ihr hier:
https://www.dlg-mitteilungen.de/blog/uebersicht/zukunftskommission-warum-ich-das-ergebnis-begruesse
Auch hier gilt, dass die Information zwar allgemein zugänglich ist, aber wohl nur von wenigen gefunden wird.
Der DRV hat sich weder vor, während noch nach der Konferenz zu Wort gemeldet. Die heftige Reaktion von Frau Muus vom Bund der Landjugend fanden wir Agrarblogger unangemessen und wenig zielführend.
Die Konferenz endete mit der Bitte, das Ergebnis der Zukunftskommission positiv zu begleiten.
Diese Zusammenfassung des Gespräches wurde formuliert von:
Bernhard Barkmann Nadine Henke Susanne Günther Willi Kremer-Schillings
Selbstverstänlich werde ich dieses Papier der ZKL positiv begleiten – und zwar auf dem Weg in den Papierkorb!