Anmerkungen zur Antibiotikadebatte

Über den Antibiotikaeinsatz, der Senkung des Einsatzes in der Landwirtschaft und dem darauf aufbauenden politischen Streit habe ich hier im Blog bereits mehrfach berichtet. (siehe Links am Ende des Artikels)

Ich habe noch einige kurze Anmerkungen, die ich unbedingt loswerden möchte:
Eine detaillierte Bestandsaufnahme des Status Quo beim Arzneimitteleinsatz wäre der richtige Lösungsansatz gewesen. Zuerst messen und bewerten und dann Maßnahmen ergreifen, die auch wirklich zielführend sind. Diese Chance wurde verpasst.

Jetzt werden diejenigen Kreise, die die intensive Tierhaltung eh ablehnen, auf die gestiegene Zahl der Reserveantibiotika herumreiten und Ängste schüren. Ich befürchte, dass die Landwirte sich weiter am Pranger befinden werden, obwohl sie innerhalb von fünf Jahren enorme Anstrengungen unternommen haben, um den Einsatz von Antibiotika zu minimieren.

Wenn sogar Landwirtschaftsminister bzw. deren Mitarbeiter behaupten, dass die große Minderung nur mit der Steigerung bei den neuen antibiotischen Wirkstoffen erreicht wurde, dann empfinde ich das als einen Schlag ins Gesicht. tweet_remmel_antibiotikaDas hat mit sachlicher Problemlösung nichts mehr zu tun. Dieses hochnäsige Verhalten sorgt für Frust auf den Höfen.

Und noch etwas: Nicht außer Acht lassen sollte man auch die Tatsache, dass im Bereich der Veterinärmedizin überhaupt schon mal Zahlen vorhanden sind, auf dessen Grundlage erste Bewertungen möglich sind. In der Humanmedizin sieht es noch ganz dunkel aus. Da legt der Bauernverband zu Recht den Finger in die Wunde:

tweet_dbv_antibiotika

Nun möchte ich aber betonen, dass ich nicht mit dem Finger auf andere Gruppen zeigen möchte. Ich und weite Teile der Landwirtschaft sind an einer ganzheitlichen und zielorientierten Lösung der Resistenzproblematik interessiert. Es muss gemeinsam nach Lösungen gesucht werden und zusammen gearbeitet werden. Da helfen keine gegenseitigen Schuldzuweisungen!


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