Bauern im Netz

Haselünne (VEL). 7700 „Gefällt mir“-Klicks hat die von Junglandwirten betriebene facebook Seite „Massentierhaltung aufgedeckt“. Die Internetplattform soll Verbraucher sachlich über die moderne Schweinehaltung informieren und die Möglichkeit zur Diskussion bieten. Die Gründer der Seite sprachen nun in Haselünne mit Mitgliedern des Arbeitskreises Agrar über die Chancen und Risiken der sozialen Netzwerke.

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Nutzen moderne Medien zur Öffentlichkeitsarbeit: Sebastian Ermann, Johannes Ritz und Marcus Holtkötter gemeinsam mit Matthias Teepker und Sebastian Bartels vom Arbeitskreis Agrar (von links).

Da soziale Medien wie facebook und twitter immer häufiger Einzug in deutsche Ställe halten, hatte der Arbeitskreis Agrar zu einem Diskussionsabend zum Thema „Öffentlichkeitsarbeit – Junglandwirte in sozialen Netzwerken“ eingeladen. Johannes Ritz und Sebastian Ermann, Agrarstudenten aus Osnabrück, betreiben seit Juni 2013 die facebook Seite „Massentierhaltung aufgedeckt. So sieht es in deutschen Ställen aus“. Sie berichteten über ihre Erfahrungen mit dieser innovativen Öffentlichkeitsarbeit für die moderne Landwirtschaft. Auf facebook posten sie regelmäßig Fotos aus ihren Schweineställen und fügen jedem Bild eine sachliche Erklärung bei. Die Internetplattform bietet dann jedem die Möglichkeit zur offenen Diskussion. Auch kritische Fragen dürfen hier gestellt werden. Dass die Seite auf großes Interesse stößt, beweisen die über 7700 „Gefällt mir“-Klicks. Der 23-Jährige Landwirt Johannes Ritz ist von der positiven Wirkung seiner facebook-Seite überzeugt: „Mit facebook können wir sehr schnell sehr viele Menschen erreichen. Damit holen wir quasi den Stallbesuch ins Wohnzimmer.“

Mit einem ähnlichen Konzept ging auch die facebook Seite „Bauernwiki – frag doch mal den Landwirt“ ans Netz. Hier werden Bauernfamilien aus ganz Deutschland vorgestellt. Zudem werden Fragen zu vielen Themen der Landwirtschaft aufgeworfen. Mitbegründer Marcus Holtkötter, Landwirt aus Altenberge, ist überzeugt, dass Landwirte ihre Ställe öffnen müssen: „Die hohen Schutz-Zäune um unsere Ställe schrecken die Leute ab. Daher müssen wir zeigen, was in unseren Ställen wirklich passiert.“ Die einfachste Form dazu stellt für ihn das Internet dar. Er wünscht sich noch mehr Landwirte, die hier aktiv werden. „Die moderne Landwirtschaft wird oft kritisiert. Aber der einzelne Landwirt genießt ein hohes Ansehen in der Bevölkerung“, erklärte Holtkötter. Daher sei es wichtig, dass jeder Landwirt den Kontakt zum Verbraucher sucht und über seine Arbeit berichtet. „Es ist falsch, sich zu verstecken“, betonte der dynamische Landwirt.

Am Arbeitskreis Agrar der Katholischen Landjugendbewegung Osnabrück (www.ak-agrar.de) kann jeder Landwirt oder landwirtschaftlich Interessierte aus der Region teilnehmen. Nach Angaben von Vorstandsmitglied Matthias Teepker werden gemeinsam Agrarthemen diskutiert und Veranstaltungen organisiert. Der Landwirt aus Handrup freut sich auf weitere interessierte und engagierte Leute aus der Landwirtschaft.

Hier noch einmal die wichtigsten Links:

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