Lingen (VEL). Mit den Worten „Eine Ära geht zu Ende“, verabschiedete Landrat Reinhard Winter die Landfrauen Anni Barkmann aus Messingen und Maria Hermeling aus Lohne aus ihrer langjährigen Vorstandstätigkeit bei der Kreisarbeitsgemeinschaft der Landfrauen Lingen. Beide haben sich in ihrer ehrenamtlichen Arbeit stets für die Interessen der Frauen vom Land stark gemacht. In einer offiziellen Verabschiedungsfeier wurden sie nun für ihr Engagement geehrt.
23 Jahre Landfrauenarbeit liegen hinter der bisherigen Kreisvorsitzenden Anni Barkmann, die ihr Amt im Februar nieder legte. Die Landwirtin aus Messingen hat sich besonders für die Zukunft der landwirtschaftlichen Familienbetriebe im Emsland sowie für die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Frauen auf dem Land eingesetzt. Gemeinsam mit ihrer Stellvertreterin Maria Hermeling, die seit 18 Jahren im Landfrauenverein aktiv ist, hat sie sich in kulturellen, sozialen und politischen Bereichen engagiert. Besonders die vielfältigen Aktionen zur Ernährungsbildung wie das Projekt „Kochen mit Kindern“ prägten die Tätigkeit der beiden Frauen. Zudem pflegten sie stets engen Kontakt zu Politik und Verwaltung, um die vielfältigen Botschaften einzubringen. Laut Landrat Winter haben sie die Erfolgsgeschichte der Lingener Landfrauen maßgeblich mitgeschrieben. „Landfrauen mischen sich ein, sind aktiv und packen an“, lobte Winter die Landfrauen, die sich selbst als Sprachrohr für die Interessen der Frauen vom Land verstehen. Dazu seien Ideen und Einfallsreichtum gefragt. Agnes Witschen, Vorsitzende des Landfrauenverbandes Weser-Ems, nannte augenzwinkernd eine weitere positive Eigenschaft der Landfrauen: ihr langer Atem. Dieser sei für den Erfolg der vielfältigen Projekte unerlässlich. Nur so könnten Chancen erkannt und genutzt werden. Doch warum überhaupt ein Ehrenamt übernehmen? „Am Anfang steht die eigene Motivation“, so Witschen. Mehr zu tun als die eigene Pflicht sei dafür erste Voraussetzung. „Ehrenamt ist das Schmieröl der Gesellschaft“, betonte die Landfrau aus Clusorth-Bramhar. Ohne dies könnten das soziale Gefüge und der menschliche Zusammenhalt schnell zerbrechen. Als Beispiel führte sie die ökumenische Dorfhelferinnenstation im Emsland an, die Familien im Krankheitsfall unterstützt.
Die neue Kreisvorsitzende Margret Mönster aus Lengerich freute sich über so viel „Landfrauenpower“ der Lingener Frauen. Alle gemeinsam haben mit Fleiß und Leidenschaft dazu beigetragen, das Bild der Landfrau in der Öffentlichkeit zu wandeln. „Landfrauen sind moderne Frauen vom Land und keine altbackenen Kopftuchträgerinnen“, so Mönster. Jede Frau könne sich hier einbringen, egal ob aus der Landwirtschaft oder nicht. Hermann Wester, Präsident des Emsländischen Landvolkes, wünscht sich weiterhin eine gute Zusammenarbeit zwischen Landvolk und Landfrauen. Die Landwirtschaft mit ihren vielfältigen Leistungen spiele eine große Rolle in der wirtschaftlichen Entwicklung des Emslandes. Gemeinsames Ziel ist es, das Leben auf den Dörfern zu erhalten und attraktiv zu gestalten. Gerade die Landfrauen seien dabei als starke Kraft im ländlichen Raum unerlässlich.