Das Verborgene, die Ungewissheit erzeugt beim Menschen Ängste. Das gilt erst Recht beim deutschen Mitbürger.
So haben viele Angst, einen dunklen Keller zu betreten. Wird das Licht angeknipst, so verschwindet die Angst ganz schnell.
Die ZEIT hat mit der MRSA-Problematik einen dunklen Keller gefunden, der viele Ängste hervorruft.
Mittels unzähliger Stellungnahmen und nervenaufreibender Diskussionen auf Facebook und Twitter versuchen wir Bauern Licht an die Sachlage zu lassen, doch leider hat die Zeit gleichzeitig ein paar Nebelkerzen gezündet, die einen lösungsorientierten Diskurs erschweren.
Wie bereits vor einer Woche berichtet hat die ZEIT eine vierteilige Serie zum Thema “tödliche Keime” gestartet. Mit der heutigen Ausgabe der Wochenzeitung sind die Tierärzte dran, die als Dealer verunglimpft werden.
Allerdings scheut die ZEIT nun die Diskussion mit seinen Lesern und Kritikern. Eine Auseinandersetzung per gutem alten Leserbrief scheint das präferierte Mittel der Interaktion mit dem Kunden zu sein- eine Diskussion über Facebook fällt zumindest flach:
Eine Online-Diskussion ist nicht vorgesehen!
Man kann das vielleicht auch als Teilerfolg für die Landwirte werten, schließlich hat die ZEIT-Redaktion vor einer Woche unzählige Diskussionsstränge auf ihrer Facebook-Seite eröffnet, in denen es dann überwiegend sachliche und berechtigte Kritik gab. Teilweise wurden die Beiträge von besonders aktiven Kommentatoren für die große Masse an Lesern verborgen. Mit einer so großen Welle hat die ZEIT offensichtlich nicht gerechnet. Die ZEIT rudert wohl fleißig zurück- so ist jedenfalls mein Gefühl.
In der aktuellen Ausgabe 2014/49 der ZEIT wird jedenfalls auf das große Echo des ersten Teils der Serie eingegangen. Es kommen Werner Schwarz vom Bauernverband Schleswig-Holstein aber auch der Gründer von “Ärzte gegen Massentierhaltung”, Meyer, zu Wort.
Ergänzung: Mittlerweile ist dieser Artikel auch auf ZEITonline erschienen. Es kann nun dort und auf Facebook diskutiert werden. Für mich ist es kaum verwunderlich, dass sich jetzt verstärkt Tierärzte in die Diskussion einschalten. Sie versuchen nun das schiefe Bild, dass die ZEIT gezeichnet hat, wieder etwas gerade zu rücken.
Guten Tag! Ich bewirtschafte mit meiner Familie einen Milchviehbetrieb. Mein ältester Sohn verunglückte 2001 mit seinem Motorrad sehr schwer und erlitt eine offene Fraktur mit einer “Beinahe-Amputation” seines linken Fußes. Es folgte OP nach Op um diesen Fuß zu erhalten. Alles war okay, bis sich plötzlich der Fuß und Teile des Unterschenkels schwarz verfärbten. Die Klinik gab sofort zu, daß mein Kind sich mit dem Krankenhauskeim infiziert hatte. Es folgten noch viele Operationen und es dauerte vier Jahre, bis dies überstanden war.
Mein Sohn lag, obwohl er nachweislich infiziert war, nach wie vor mit anderen frisch operierten Patienten auf einem Zimmer. Niemand der Schwestern oder Ärzte trug eine Schutzkleidung, auch nicht bei den Visiten. Durch dss Händeschütteln wurde der Keim
munter von Zimmer zu Zimmer getragen!
Und da kommt nun eine Zeitung daher und will mir weismachen, wir Landwirte wären schuld an der Verbreitung des Keimes und dem Tod vieler Menschen.
Bei allem Respekt, aber gut recherchiert ist irgendwie anders!!!
Auffallend bei allen Artikeln bisher ist das völlige Fehlen von Hinweisen auf Gesetze. Weder das Arzneimittelgesetz wird erwähnt, noch die Dokumentationspflichten der Landwirte und Tierärzte, nichts von allem, was der Gesetzgeber in den letzten 20 Jahren getan und verbessert hat wird erwähnt. Offenbar soll dem Leser so suggeriert werden, da gäbe es gar nichts? Wie anders könnte man das verstehen?