Julia Klöckner auf Hoftour

Im Rahmen des Landratswahlkampfs besuchte am 23.05 die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft Julia Klöckner die Stoltenhäger Agrar- Produktions- und Handelsgesellschaft mbH (kurz STAP).

Dem Geschäftsführer Herrn Hartmut Ruhtz war es ein besonderes Anliegen, die Mitarbeiter vorzustellen, um aufzuzeigen wie viele Familien von dem Betrieb leben:

  • Insgesamt 15 Vollarbeitskräfte
  • 4 Aushilfen und
  • ein Lehrling.

kein Mobilfunkempfang

Vor dem Hof Rundgang stellte Frau Klöckner fest das man hier “Ruhe” hat, da das Mobilfunknetz nicht zur Verfügung stand.

Julia Klöckner sitzt in der Kabine eines großen Schleppers der Marke Fendt und inspiziert die umfassenden technischen Geräte und Bedienungsbildschirme
Julia Klöckner in der Kabine eines Fendt-Schleppers

Danach begann der Hofrundgang. Als erstes bekam Frau Klöckner einen der Fendt 936 erklärt von Junior René Rempt. Und selbstbewusst wie Frau Klöckner ist, stieg sie auf den Trecker und startete ihn.

Diskussion an der Pfanzenschutzspritze

Danach ging es weiter zur Pflanzenschutzspritze. Das Thema Pflanzenschutzmittel war dem Mitarbeiter Herrn Schneumann besonders wichtig und so entbrannte eine sachliche Diskussion um das Thema.
Klar ist für Frau Klöckner, dass es eine Reduktion von PSM geben muss. Die Chancen dazu sieht Sie durch technische Innovationen im Bereich Sensoren- und Kamerasteuerung. Hier hat der Juniorchef René Rempt die Euphorie der Ministern gebremst. Eine Einzelbehandlung wie in Reihenkulturen (Wein-, Obstbau, Zuckerrüben usw.) wird es in Massenkulturen wie Getreide nicht so schnell geben. Dieses ist vergleichbar wie in der Tiermast, umso größer ein Tier (Kuh vs Huhn) umso einfacher ist eine spezifische Einzelbehandlung möglich.

Lebensmittelexporte als Fluchtursache?

Julia Klöckner steht vor einem Mahdrescher der Marke Class
Julia Klöckner vor einem Claas Mähdrescher

Danach ging es weiter zum Mähdrescher Class Lexion 780. Die Ministerin war vom 12,30m Schneidwerk und der Stundenleistung von bis zu 25t beeindruckt. Am Mähdrescher schnitt die Ministerin das Thema Lebensmittelexporte und Fluchtursache an.
René Rempt intervenierte: “Deutschland ist auf Lebensmittelimporte angewiesen, ohne Sie hätten wir keine Kaffee, Zitrusfrüchte oder ausreichend Gemüse.” Im weiteren Gesprächsverlauf wurde noch die klare Botschaft gesendet, dass wir Landwirte gerade zwischen dem Weltmarkt, dem gesellschaftlichen Anspruch und der tatsächlichen Zahlungsbereitschaft zerrieben werden.

Öffentlichkeitsarbeit und Lobbyismusvorwürfe

Als letzter Punkt vor dem gemütlichen Teil, wurde noch das Thema Öffentlichkeitsarbeit angesprochen und dem konträren Bild, dass Landwirte eine gute Glaubwürdigkeit in der Gesellschaft genießen, doch ihre größte berufsständische Vertretung der Bauernverband als Lobbyisten abgestempelt wird.

Der Abend ist dann mit Grillen und Getränke ausgeklungen.

Abendveranstaltung mit @Bauerholti

Im Bild sind Marcus Holtkötter und René Rempt zu sehenAm nächsten Tag fand in den Räumen des Bauernverbands Vorpommern die Veranstaltung: “Öffentlichkeitsarbeit –  jeder Landwirt kann etwas tun“, statt – mit einem der Bekanntesten Influenzer aus diesem Bereich Marcus Holtkötter. Marcus Holtkötter ist einer der Mitbegründer des Blogs: “Frag doch mal den Landwirt” der Demo: “wir machen euch satt” und dem Bildundungsunternehmen: “AGChat” und bloggt selber auf Twitter und FB als @Bauerholti.
In kleiner Runde zeigte Marcus Holtkötter wie Öffentlichkeitsarbeit funktioniert, welche Erfahrungen er gemacht hat und das es wichtig ist, geschult zu werden, um in Diskussionen sicher und schlagfertig auftreten zu können.

Der Geschäftsführer des BV Vorpommern Christian Ehlers und der Vorstandsvorsitzende Frank Hartmann waren sich einig das mehr in diesen Bereich getan werden muss.

10 comments Add yours
  1. Haben sich Claas und Fendt eigentlich erkenntlich gezeigt für dieses Product Placement? Und wer ist der Hersteller der Pflanzenschutzspritze?

    1. Würde Sie die Frage auch stellen,wenn es ein Deutz Traktor und ein Deutz Mähdrescher wären?

      Und nein wir habe nicht bekommen.

  2. Ottmar, Du bist ein sehr aufmerksamer Leser.
    Nein! Leider springt für den Blog kein Obulus dabei heraus. Wie es bei René ist, kann ich gar nicht sagen.
    Wenn die Marketingabteilungen von Fendt bzw. Claas diese zeilen lesen, können Sie gerne über eine gewisse Unterstützung dieses Blogs nachdenken. Meine Kontaktdaten stehen im Impressum. 😉
    Aber mal im Ernst:
    Dieser Blog verursacht Kosten. Diese trage ich selber, meinen Gastautoren kann ich bisher keinerlei Vergütung außer etwas Reichweite bezahlen. Die wenige Werbung, die ich mache, deckt die Kosten bisher nur zum Teil. Hier im Blog gibt es keine Produktplazierungen und sogenannte sponsored-Postings- und wenn die mal kommen sollten, werde ich sie klar deklarieren.
    Hier im Blogpost ist keine Zeile gekauft.

  3. Lieber Rene´, lieber Bernhard,
    meine Frage war natürlich nur rhetorisch, mir ist schon klar, dass ihr beide nichts für diese kostenlose Werbung bekommt. Ich wollte eigentlich vor allem die Selbstverständlichkeit in Frage stellen, mit der wir Landwirte, technikbegeistert, wie wir nun mal zum großen Teil sind, solche Firmenbezeichnungen in Texte einbringen. Für den Zusammenhang wäre es doch egal, ob Frau Klöckner jetzt einen Fendt oder einen Landini startet. Ich vermute, Nicht-Landwirten würde das seltsam vorkommen. Nur mal so als Gedankenanstoß, kein Vorwurf!

    1. Herr Ilchmann natürlich kann man sich Fragen ob es richtig ist die genau Bezeichnung zu nennen.? Tut man dies ist die Frage: Ob es Tranparenz, stolz oder prallerei ist?

      Für mich ist es Transparenz und ja ein wenig „stolz“ spielt auch mit. Ich kenne sowohl große als auch kleine Betriebe und ich finde es Bewunderswert wie kleinere Betrieb wie Bernhard Barkmann oder Markus Holtkötter es schaffen solide zu wirtschaften, davor habe ich größten Respekt.

      Wie in Artikem stehe leben von unseren Betrieb 15Familien und wir sind der letzte Arbeitgeber im Dorf und spenden für den Fußballverein, Kirche und organisieren diverse Feste. Dies machen viele Ostbetriebe die ich kenne. Warum dann nicht auch offen zeigen mit was dieser „Reichtum“ erwirtschaftet wird?

      Der Debatte tut das alles not?muss das so riesig sein? müssen wir uns stellen, wie die Tierhalter das Thema Tierwohl sich stellen müssen.

      Daher ja die Leute müssen sehen was wir „haben“ und müssen verstehen das wir diese „Werkzeuge“ brauchen.

      1. Das war ja früher bei den LPGs in der DDR auch so, die haben ja das gesamte soziale Leben des Dorfes gestaltet. Damals allerdings ungefähr die 10fache Zahl an Arbeitskräften.

        1. Warum brauchten diese Betriebe 10mal soviel Leute und da gab’s auch noch eine Schule in Dorf, ein Bäcker ein Kaufmanns laden.

          Wir müssen in den nächsten 5Jahre, 5Leute ersetzen da diese in Rente gehe. Das wird nicht so einfach da der Arbeitsmarkt an Fachkräften leer ist und wir zwar ausbilden doch auch hier sind die Bewerbungen rar.

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