Liebe Künstlergruppe »Dies irae«
Durch Ihre jüngste Aktion, bei der Sie an Bushaltestellen Werbeplakate heimlich durch Ihre eigenen ersetzt haben, sind wir auf Sie aufmerksam geworden. Zu den Bildern von unvorteilhaft aussehenden Schweinen haben Sie folgenden Text formuliert:
Tierschutz à la CDU. Die CDU setzt sich dafür ein, dass diese Zustände legal bleiben.
Wir möchten uns herzlich bei Ihnen bedanken, dass Sie uns in Fragen des Tierschutzes unterstützen. Denn mit Ihrer pfiffigen Aktion tragen Sie erheblich dazu bei, die Menschen für Tierschutzbelange zu sensibilisieren. Dies ist ganz in unserem Sinne. Dass Tiere sich verletzen und krank werden können, wissen leider immer weniger Bürger. Ebenfalls gerät immer mehr in Vergessenheit, dass Verletzungen und Krankheiten sehr übel aussehen können – zumal, wenn sie in ungünstigem Licht aufgenommen wurden. Ihre Plakate helfen, diesen alten Wissensschatz zu heben und der jungen Generation weiterzugeben.
Bedanken möchten wir uns auch für Ihre ausdrückliche Würdigung, dass wir die Legalität der gezeigten Zustände sicherstellen möchten. In der Tat sind wir im Einklang mit dem Tierschutzgesetz entschieden der Ansicht, dass kranke oder verletzte Tiere nicht ohne vernünftigen Grund getötet werden dürfen, sondern einen Anspruch auf medizinische Versorgung auch dann haben, wenn letztere keine wundersame Spontanheilung bewirkt, als hätte Jesus persönlich seine Hand aufgelegt. Wir sind überdies der Meinung, dass Tiere nicht gleich abgeschafft werden sollten, weil sie krank werden oder einander verletzen können.
Liebe Künstlergruppe! Wir sind sehr interessiert an kreativem Input von außen und würden uns freuen, wenn wir in Zukunft eng mit Ihnen zusammenarbeiten dürften. Es wäre ganz wunderbar, wenn Sie uns bei der Konzeption, Produktion und Verbreitung ähnlich aufklärerischer Kampagnen helfen könnten. Denn es gibt bis zum Jüngsten Tag noch viel zu tun!
Wir stellen uns folgende Plakataktionen vor:
1. Schlimme Fotos aus dem Pschyrembel mit der Zeile: »Skandal! Menschenrechtler setzen sich dafür ein, dass diese Zustände legal bleiben!«
2. Schlimme Fotos von Wolfsrissen: Lämmer, Fohlen, Kälber entweder skelettiert oder mit herausquellendem Gedärm.
Dazu die Zeile: »Naturschützer setzen sich dafür ein, dass diese Zustände Normalität werden!«
Hallo Bernhard! Wie kommst du bzw. wie kommt Herr Alfs auf die Idee, die CDU würde sich schützend vor die Tierhalter stellen? Schon vergessen, von wem der niedersächsische Tierschutzplan stammt? Ex-CDU-Landwirtschaftsminister Gert Lindemann hat ihn auf den Weg gebracht, Grünen-Landwirtschaftsminister Meyer setzt ihn um! So läuft das! Ich habe selbst auf dem Bauerntag in Cloppenburg 2011gehört, wie Lindemann sagte: In der Tierhaltung herrschen in Niedersachsen teilweise Zustände, die den Bürgern aus ethischen Gründen nicht mehr zugemutet werden können! Ich denke, mittlerweile sind sich alle politischen Parteien einig, dass es einen Umbau der Tierhaltung geben muss, auch wenn sie vielleicht vor der Wahl was anderes erzählen…
Dass die CDU sich schützend vor die Bauern stellt, wurde in dem Beitrag oben doch gar nicht gesagt, oder? Die CDU wurde in der illegalen Plakataktion adressiert. Eine mögliche Reaktion hat Herr Alfs formuliert.
Zu Lindemann: Die Landwirte hatten bei ihm noch das Vertrauen, dass sie bei der Umsetzung zwar gefordert, aber nicht überfordert werden. Das sieht bei Herrn Meyer nun mal ganz anders aus. Auch hat Lindemann es nicht nötig gehabt, gegen die landwirte zu hetzen, wie es Meyer beispielsweise bei MRSA und Antibiotika gemacht hat. Die Tricksereien in Sachen Grundwasser und Nitrat halten ja bis heute noch an.
Ich war vor ca. zwei Jahren auf einer Podiumsverantstaltung mit u. a. Bartelt ,Lindemann und Berges( Landvolk). Bartelt und Lindemann haben deutlich gesagt ,daß dringender Handlungsbedarf besteht ,bezüglich der Akzeptanz in der Tierhaltung und bei Umweltproblemen.Und das Gleiche haben die Beiden auch schon vor 15 Jahren gesagt. Berges wurde mittendrin mal so sauer ,daß er Bartelt kurz mit der Faust drohte. Hätte das Landvolk vor Jahren die richtigen Konsequenzen gezogen und auf die richtigen Leute gesetzt ,wären viele Dinge anders gelaufen. Das ist so wie beim Grundwasser ,die Folgen treten viele Jahre später zu Tage.