Wenn grüne Politiker bzw. Funktionäre unter sich diskutieren, kann man eigentlich eine wenig spannende Diskussion erwarten. Das war gestern wohl ganz anders.
4 Köpfe, eine Meinung
Aber nicht weil es in einer Webinar-Runde mit Renate Künast (Bundestag), Gisela Sengl (agrarpolitische Sprecherin der Grünen in Bayern), Felix zu Löwenstein (BÖLW) und Maria Krieger (bayrische Kreisrätin) kontrovers zuging. Im Gegenteil! Hier wurden untereinander ohne Gegenrede – in meinen Augen – erschreckende Zukunftsphantasien ausgetauscht, die anschließend im Donaukurier abgedruckt wurden.

Demnach wiederholte Felix Prinz zu Löwenstein seine Forderung nach 100 Prozent Ökolandbau:

Von einem (friedlichen) Nebeneinander, einer Co-Existenz ist nicht die Rede. Es geht ihm nicht um Quoten, er will alles. Ganz gleich, ob das am Ende wirklich Sinn macht bzw. möglich ist. So spricht der Weltklimarat in seinen Empfehlungen zum Klimaschutz nicht von “Bio-Landwirtschaft” als Patentrezept, sondern von einer ökologischen Intensivierung.
Regional oder Bio?
Die bayrischen Landtagsabgeordnete und Demeter-Bäuerin Gisela Sengl betonte die Kompromisslosigkeit bei Art der der Lebensmittelerzeugung noch und sagte, dass sie “lieber biologischen Weizen aus Italien als konventionelles Getreide aus dem Nachbardorf” haben möchte.
Damit negiert sie die vielfach geäußerten Verbraucherwünsche, die gezielt regional einkaufen (wollen). “Regional” ist ihr erst ein Wert, wenn es “bio” ist. Eine radikale Position, mit der man nur die Fronten zwischen Bio und Konventionell weiter verhärtet.

Die Krone setzt am Ende dem Ganzen noch der Co-Moderator Ulrich Lindner, ebenfalls bei den Grünen, auf, indem er nach einem “Plan B” für die konventionellen Bauern suchen will, “wie wir langfristig mit den Landwirten umgehen, die nicht Bio sind”.
Keine guten Aussichten
Bei solchen Visionen und Gedankenspielen graust es mir fürchterlich! Mit dieser Politik, mit diesem Demokratieverständnis ist kein Staat zu machen. Das Bundeslandwirtschaftsministerium wird möglicherweise nach der Bundestagswahl von den Grünen besetzt werden. Hoffentlich übernimmt niemand mit diesen radikalen und unversöhnlichen Vorstellungen wie die Diskutanten, von denen der Donaukurier berichtet hat, ein Ministeramt!
Hier im Blog hat Prinz zu Löwenstein als Kommentator bereits seine ökologische Vision formuliert und verteidigt:
https://blogagrar.de/meinung/unberechtigte-kritik-an-agrarscouts/
Und mit Gisela Sengl habe ich vor ca. einem Jahr eine Diskussion in der STERN-Diskuthek geführt:
https://blogagrar.de/you-tube/bio-baeuerin-vs-massentierhalter/
Donaukurier: Bekenntnis zu Bio
Du musst das Gemeinsame suchen , den Konsens . Über das was uns trennt können wir uns streiten wenn wir unseren Arsch , unseren Planeten gerettet haben .Es geht nun mal nicht mehr um Weniger . Du bist Bauer , wenn du die Zeichen der Natur nicht ignorierst , verdrängst , weißt du das ich Recht habe . Natürlich müssen die Ungrünen ( wg. Danni ) genauso offen auf dich zugehen , Demokratie eben . Wenn wir unseren Platz als Hauptdarsteller im 6 . Massenaussterben abgeben wollen , geht das nur Gemeinsam . Think about it . honsa MaWa Lützerath , born 319 ppm , Ex Milchbauer .
BÖLW, Nabu, Slowfood u.a. handeln nach einer verbreiteten Denkschule aus der alternativen Wissenschaft namens: „Landwirtschaft am Scheideweg -Eine Streitschrift“. Das ultimative Ziel: Global (!) 100% Öko-Ldw. und keinerlei Kompromisse.
Nachzulesen -vor allen von jenen, die auf einen Dialog mit diesen Truppen setzen- z.B. hier: https://www.slowfood.de/w/files/themen/final_landwirtschaft-am-scheideweg_de.pdf