(VEL) Miteinander reden und gemeinsame Nenner finden – das war das Ziel eines ersten Gespräches zwischen Landvolk und Naturschutzbund (NABU) Emsland/Grafschaft Bentheim, zu dem das Landvolk eingeladen hatte. Anlass war ein im August in der Zeitung erschienener offener Brief des NABU. Ziel des NABU ist es, die Biodiversität in der Agrarlandschaft zu erhöhen. So sei durch intensive Ackerwirtschaft und Grünlandumbruch der Bestand an Wiesenvögeln stark zurückgegangen. Positiv wirke sich hier die Haltung von Rindern auf der Weide aus. Zum Schutz von Wildtieren waren sich NABU und Landvolk einig, dass die Mahd von innen nach außen selbstverständlich sein solle. Wichtig sei auch der Anbau von Zwischenfrüchten und Blühstreifen. Der NABU erkennt viele richtige Ansätze, die aber weiter verfolgt und für ein besseres Image auch an die Öffentlichkeit gebracht werden müssen.
Beim Thema Nitratbelastung im Grundwasser wies Lambert Hurink auf stetig sinkende Werte hin. Außerdem gebe es keinen Schwerpunkt in viehstarken Regionen. Hurink stellte das System der Mistverbringung in nährstoffarme Regionen vor. Bei der Gülleausbringung müssen sich alle Landwirte an die gesetzlichen Regeln halten und die Ausbringung sollte nach Möglichkeit über Schleppschläuche erfolgen. Jutta Over von der NABU-Geschäftsstelle Meppen verwies auf Anrufer, die sich über die Gülleausbringung mit Pralltellern beklagen. Dies finde in der Gesellschaft keine Akzeptanz und schade dem Image der Landwirte. Außerdem merkte sie an, dass die Nitratbelastung weiterhin ein sensibles Thema für nährstoffarme Lebensräume wie Heiden und Moore bleibe.
Hermann Wester informierte den NABU über die Zusammenarbeit mit dem Imkerverband Weser Ems. Ziel ist es, Berufsschüler an die Bienenkunde heranzuführen. Auch das Thema Naturschutz sollte stärker in den Stundenplan integriert werden, waren sich beide Seiten einig. Abschließend erklärte Wester, dass Landwirte ihre Verantwortung in der Natur sehr ernst nehmen und generationenübergreifend arbeiten. Er betonte aber auch, dass gerade junge Hofnachfolger die Chance haben müssen, ihre Betriebe weiter zu entwickeln. Die Landwirtschaft könne zudem nicht für alle Umweltprobleme verantwortlich gemacht werden.
Anmerkung vom Seitenbetreiber:
Das emsländische Landvolk und der NABU aus dem Emsland verdienen ein ganz dickes Lob!
Solche Treffen des Dialogs machen mir große Hoffnung, die größten Vorurteile gegen die Landwirtschaft auszuräumen und sich gegenseitig künftig besser zu verstehen. Im Bericht heißt es wörtlich, dass dieser Termin ein “erstes Gespräch” war. Weiter in Kontakt bleiben und weiter miteinander reden- so muss die Strategie für die Zukunft sein, nicht nur im Emsland, sondern überall!