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(VEL) Zwei Kontinente, zwei Sprachen, eine Herzensangelegenheit: die Liebe zur Landwirtschaft verbindet Junglandwirte aus Deutschland und den USA. Gemeinsames Ziel: ein positives Image der Landwirtschaft. Wir sprachen mit dem US-Farmer Greg Peterson. Er und seine Brüder wurden mit ihrem Song „I’m farming and I grow it“ über Nacht zum YouTube Star.

Singender US-Farmer.
Singender US-Farmer. Foto: Knoll, VEL

Die Peterson Farm Brothers haben das geschafft, wovon viele träumen: Sie wurden über Nacht berühmt. Die Klick-Zahlen für ihren Song „I’m Farming and I Grow it“ schnellten auf YouTube in schwindelerregende Höhen und machten aus drei ganz normalen Brüdern vom Lande drei gefragte Internet-Stars. Die Peterson Farm Brothers, das sind Greg (25), Nathan (22) und Kendal (19) aus Kansas in den USA. Sie leben mit ihren Eltern und ihrer Schwester auf einer Farm mit 400 Hektar und 1000 Rindern. Neben ihrem Job reist vor allem der älteste Sohn Greg durch die Welt und erzählt seine Geschichte – über die Landwirtschaft, die Liebe zur Natur und zu Tieren und über die Farm. Vor allem aber produzieren die Brüder immer neue Songs und filmen dazu witzige Storys aus ihrem Alltag. Auch die Texte dazu schreiben sie selbst. Was ihr Erfolgsrezept ist, konnten Junglandwirte nun von Greg Peterson erfahren. Auf Initiative der Netz-Landwirte Marcus Holtkötter („Frag den Landwirt/Bauernwiki“), Bernhard Barkmann („BlogAgrar“) und Rainer Winter (DLG) sprach und sang er live in Spelle. Zuvor besichtigten sie die Maschinenfabrik Krone.

Jeder kleine Schritt zählt. Foto: Knoll, VEL
Jeder kleine Schritt zählt. Foto: Knoll, VEL

Wie kamt Ihr auf die Idee, einen Song zu schreiben?

Greg: Eigentlich wollten wir nur unseren Freunden aus der Stadt in einem Handy-Video zeigen, was ein Landwirt macht und warum Landwirtschaft so cool ist. Wir hatten die Idee, eine Parodie auf den bekannten Song „I’m Sexy and I Know it“ zu schreiben. So entstand das Video „I’m Farming and I Grow it“. Als es in zwei Wochen über fünf Millionen Menschen weltweit erreichte, waren wir total aus dem Häuschen. Damit hatten wir nicht gerechnet.

Wie erklärst Du Dir diesen Wahnsinns-Erfolg?

Greg: Eine genaue Erklärung habe ich nicht. Wichtig ist es, einen Zugang zu den Menschen aus der Stadt zu finden. Das erreicht man mit beliebten und bekannten Songs. Und wir haben eine gute und persönliche Story: Drei Jungs, die Natur und Tiere lieben und mit ihrer Familie zusammen leben. Alles gepaart mit Kreativität und Humor. Aber auch einer gehörigen Portion Glück.

Braucht man dafür eine spezielle Kamera?

Greg: Nein, wir drehen alle Videos mit einem Smartphone. Es muss einfach authentisch und unterhaltsam sein und die Zuschauer fesseln. Dafür benötigt man keine professionelle Ausrüstung. Nur gute Ideen.

Sollte jeder Landwirt im Netz aktiv werden?

Greg: Die sozialen Medien bieten uns eine riesen Chance. Trotzdem muss nicht jeder eigene Songs schreiben. Toll ist es schon, andere zu unterstützen und Beiträge zu teilen und zu liken. Denn jeder kennt wieder andere und so funktioniert virales Marketing. Jeder noch so kleine Schritt zählt. Und egal, welche Idee ihr habt: verfolgt sie und setzt sie in die Tat um.

Was kann man sonst noch tun?

Greg: Öffnet Eure Höfe. Das persönliche Gespräch auf dem Hof bringt unendlich viel. Auch wenn Ihr nur einen Menschen überzeugen könnt, habt Ihr schon viel erreicht. Wir müssen die Geschichten erzählen. Sonst machen es andere.

Netzlandwirte im Gespräch. Foto: Knoll, VEL
Netzlandwirte im Gespräch. Foto: Knoll, VEL

Und was sagen die Junglandwirte dazu?

Martin Kohlleppel, 25 und Freundin Kristina Jan-Krift, 29, beide Agrarstudenten FH Osnabrück:

„Die Jungs sind komplett authentisch und locker. Sie nutzen Welthits und zeigen tolle Bilder von der Freiheit auf dem Land. Das kommt super an. Wir Landwirte hier haben vielleicht zu viel Angst vor Kritikern. Außerdem neigen wir dazu, alles perfekt machen zu wollen.“

Christina Lenfers, 22 aus Coesfeld, studiert Agrarkommunikation in Osnabrück:

„Wir haben eine Milchtankstelle und jeder darf unseren besichtigen. Die Leute sind total froh, dass sie bei uns gucken dürfen. Es ist wichtig, dass wir unsere Höfe öffnen, aber man muss auch Spaß daran haben.“

Christoph Dreishing, 25, Landwirt aus Messingen (Emsland):

„Wir haben auch schon mal unseren Hof geöffnet und auch Videos in der Berufsschule gedreht. Warum aber ein Song ein Hit wird und ein anderer nicht, lässt sich nicht erklären.“

Matthias Everinghoff, 39, Landwirt aus Schapen (Emsland):

„Wir Landwirte sind seit jeher auf Produktion ausgerichtet und ausgebildet worden. Viele scheuen zudem das Risiko, in die Öffentlichkeit zu gehen. Wir müssen noch viel aktiver werden.“

Svenja Beuker, 25, Kommunikationsstudentin aus dem Münsterland:

„Mein Freund, Tobias König, hat einen Hof und wir möchten zusammen etwas in der Öffentlichkeitsarbeit auf die Beine zu stellen. Ein erster Schritt ist es, unseren Hof auf Bauernwiki bei facebook vorzustellen.“

Den Fernsehbeitrag gibt es hier https://www.youtube.com/watch?v=Rc-qIUWHDfg

Wollt auch Ihr Euren Hof auf Bauernwiki vorstellen? Dann klickt hier https://www.facebook.com/fragdenlandwirt

Die offizielle Homepage der Peterson Farm Bros: http://www.petersonfarmbros.com/index2.php#!/HOME

Ihr YouTube Kanal https://www.youtube.com/user/ThePetersonFarmBros

Landtechnik made in Germany. Foto: Knoll, VEL
Landtechnik made in Germany. Foto: Knoll, VEL

 

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