Staatsreform?

Seit etwa zwei Jahren nimmt der Druck auf die Landwirtschaft merklich zu und dies nicht nur von privaten Organisationen (“Nicht – Regierungsorganisationen“ wie Peta, Nabu und BUND usw.), die mit einem ideologischen Hintergrund argumentieren, sondern neuerdings auch von vielen Regierungsteilen.

Amos Venema
Amos Venema

Der Wahlkampf nimmt merklich Fahrt auf. Das Thema Landwirtschaft wird hierbei zur ideologischen “Spielwiese“ quer durch die Parteien. Ein ganzer Berufsstand und damit auch ein ganz entscheidender Teil des ländlichen Raumes wird genutzt, um seinen individuellen Phantasien frei Lauf zu lassen – mit dem Ziel, die eigenen Ziele oder Person durchzusetzen. Der ländliche Raum soll sich nur auf Umwelt – und Naturschutz beschränken und damit von der Prosperität-Entwicklung der Ballungsräume weiter abgehängt werden.
Oft aus gesicherter Einkommensposition erwartet der Verfasser solch vermeintlich spannender Ideen, dass ich als Landwirt ihm noch dankbar bin und jubele, wenn ich dann auch noch auf Einkommen verzichten soll. Ich habe einmal ein paar dieser Auswüchse zitiert:

  • Der Maisanbau hat laut Umweltministerium Schuld an der Flutkatastrophe im Süden der Republik.
  • Umweltministerin Hendricks will Kühen das Furzen verbieten (deutsche – Wirtschaftsnachrichten vom 23.08.2016)
  • “Um es frei heraus zu sagen: Die heute vorherrschende Form der Landwirtschaft ist leider ein Problem für die Natur. Der Indikator für Artenvielfalt und Landschaftsqualität hat sich gerade im Agrarland deutlich verschlechtert, er ist auf den bisher tiefsten Wert abgesunken.” (Zitat Hendricks Naturschutzoffensive 2020)
  • Im Katastrophenfall will die Regierung die Ernte und Höfe der Landwirte beschlagnahmen können, um die Ernährung der Bevölkerung zu gewährleisten.

Als betroffener Landwirt stelle ich mir mittlerweile die ernsthafte Frage:

Stehen wir vor einer Staatsreform?

Wenn ich die Forderungen der heutigen Politik richtig verstehe und interpretiere, dann will der Staat den absoluten Einblick in die Produktion, Zugriff auf unser Eigentum, Einfluss auf die Produktionsausrichtung Bio oder konventionell, Mitbestimmung in unseren wirtschaftenden Unternehmen (Big Brother is watching you……..).

Für mich bleibt da eigentlich nur die logische Schlussfolgerung, dass das alte System der ehemaligen DDR mit den LPG´s wieder eingeführt werden soll. Hat dieser starke Wunsch nach absolutem Dirigismus noch etwas mit sozialer Marktwirtschaft zu tun oder erleben wir gerade die “Wiedergeburt“ des Sozialismus?

Bei dieser stattlichen Gesellschaftsform wurde damals zentral vom Staatsministerium geplant, wo, wann und wie viel angebaut wurde; wie viele Tiere wann, wo und weshalb gehalten wurden ……

Jedem ist heute mehr als bekannt, wie erfolgreich dieses Wirtschaftssystem war und wie “nachhaltig“ seine Betriebe die Umwelt und Natur geschützt bzw. entwickelt haben.

Wir brauchen eine freie unternehmerische Landwirtschaft, die von der Gesellschaft geachtet und geschätzt wird. Ohne die Landwirtschaft und ihren Unternehmergeist kann der ländliche Raum nicht überleben.
Statt sich mit populistischen Aussagen im Strom der Masse zu bewegen, wäre es für einige Politiker und Minister sinnvoller einmal vor Ort mit Landwirten zu reden und sich über Sachverhalte zu informieren.

Milchviehhaltung gibt es schon seit über 5000 Jahren. Wenn die Milchviehhalter nicht so nachhaltig und verantwortungsbewusst mit den Tieren, der Natur und den Menschen über Generationen umgegangen wären, wären sie sicher nicht so erfolgreich bzw. werden schon längst “von der Bildfläche verschwunden“ und hätten die Krisen der Vergangenheit nicht gemeistert.

Ich fordere die Politik auf, mehr Vertrauen in uns Landwirte zu setzen!

REDET MIT UNS STATT ÜBER UNS!

Wir brauchen Euch als unsere Partner, die auch Käufer unserer Produkte sind und Ihr braucht uns als Eure Job – und Wirtschaftsmotoren für den ländlichen Raum!

Ich bin mir sicher – “WIR SCHAFFEN DAS – IM DIALOG!

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